Methodik Farbgestaltung
Die Methodik der Farbgestaltung beinhaltet folgende Arbeitsschritte:
Grundlagenermittlung
- Sichtung von Planungsunterlagen
- Aufnahme bereits getroffener Gestaltungsentscheidungen
- Bestandesaufnahme/Ist –Analyse
Analysen
- Funktionsanalyse des Projekts
- Personenkreisanalyse der Raumnutzer
- Lage-/Standortanalyse
- Gebäudeanalysen – innen/aussen
Entwurf
- Entwicklung eines Material- und Farbkonzepts
- Erstellen von Farbkollagen und Farbmuster
- Präsentation des Entwurfs
- ev. Nachbearbeitung des Entwurfs
- ev. Gestaltung von Musterräumen
Ausschreibungen
- Vergabe der Leistungen
Erstellung der Orientierungspläne
- Die Orientierungspläne dienen der Konzeptumsetzung
Bauaufsicht/Projektbetreuung
- Überprüfung der Umsetzung des Farb- und Materialkonzepts
Vorgehensweise bei Grundlagenermittlungen und Analysen
Der Farbgestalter erarbeitet sinnvolle Farbkonzepte auf der Basis eines differenzierten Leistungsprofils. Dabei helfen ihm möglichst aktuelle Informationen über das Projekt und deren Nutzer. Außerdem sichtet der Farbdesigner die Planungsunterlagen während der Fixpunktabklärung mit der Bauleitung und besorgt sich die relevanten Produktunterlagen, Muster und sonstig relevanten Informationen. Er setzt sich mit den bestehenden und neu vorgeschlagenen Materialien und Produkten auseinander. Die von der Bauleitung vorbestimmten Materialien werden somit nach Möglichkeit auf ihre Tauglichkeit und Einsatzfähigkeit überprüft.
Der Farbgestalter erhebt durch Ist- und Soll-Analysen den Bestand und die Funktion der unterschiedlichen Räume.
Personenkreisanalysen der verschiedenen Personengruppen geben Auskunft über Tätigkeit, Tagesablauf und Aufenthaltsdauer. Durch eine Lage- bzw. Standortanalyse wird die Grösse und Lage der Räumlichkeiten in Bezug auf die einzelnen Nutzergruppen überprüft und analysiert.
Eine der wichtigsten Quellen für Informationen stellt die Befragung und Bedürfnisabklärung mit den Nutzergruppen dar. Der Farbdesigner verwendet Akzeptanzprofile, um die Anmutungsqualität von Räumen in seinem Ist-Zustand zu ermitteln. Die Ermittlung der zukünftigen Raumstimmungen (Soll-Zustand) erfolgt mit der gleichen Methode. Nach dem Ermitteln der Anmutungsqualität werden die Profile bewertet, verglichen und analysiert.
Ebenso finden Gespräche mit der Leitung der Gebäudeeinrichtung und der Bauleitung des Projekts statt.
Wenn die Liste der Bedürfnisse aller beteiligten Personengruppen, die Profile der Raumanmutungen, die Ergebnisse der Bestandesaufnahme und der Gespräche sowie die Sammlung der Produktemuster vorliegen, kann mit der Entwurfsarbeit des Farb- und Materialkonzepts begonnen werden.